Hecht
Steckbrief
Anzahl Arten: einige verschiedene, überwiegend regionale Unterschiede (europäischer, italienischer, amerikanischer etc.)
Name heimische Art: Hecht - engl. Pike
Wissenschaftlicher Name: Esox lucius
Größe: meist 50cm bis 100cm, maximal bis 140cm
Gewicht: 2kg bis 6kg, maximal 18kg
Lebenserwartung: bis 30 Jahre
Lebensraum: grundsätzlich nördliche Halbkugel - stehende und langsam fließende Gewässer - Süßwasser und Brackwasser
Lebensweise: Der Hecht ist ein Einzelgänger. Seiner Nahrung lauert er meist gut getarnt am Grund auf. Dabei steht er beinahe still an Kanten, Schilf- oder Kraut-rändern. Schwimmt ein Beutefisch über ihn hinweg, kommt der Hecht mit seiner kräftigen Schwanzflosse blitzschnell in Bewegung.
Nahrung: meist Fische bis ca. 20cm Länge, Frösche, junge Wasservögel und kleine Säugetiere
Laichzeit: Februar bis Mai
Schonzeit: 01.03. bis 30.04.
Mindestmaß: 50cm
Bag-Limit: Maximal 3 Stück pro Tag und Angler
Hecht angeln auf Rügen: Der Hecht ist überwiegend in den flachen Boddengewässern in einer Tiefe bis ca. 1,5m zu finden. Auf Rügen kann man dem Jäger daher am besten mit Wathose in den flachen Uferzonen nachstellen. Eben so ist es möglich, mit dem Boot in diesen Gebieten bei leichtem Wind zu treiben. Da der Hecht am Boden auf seine Beute wartet, muss man den Hecht aktiv suchen. Mit dem Boot den ganzen Tag an einer Stelle zu ankern, wird daher nur selten funktionieren. Man kann mit dem Boot auch die Uferzonen verlassen und an tieferen Stellen an Kanten oder Krautfeldern den Hecht seines Lebens fangen.
Ausrüstung
Rute und Rolle
Je nach Angelvariante und Ködergewicht weicht die Rute natürlich ab. Grob kann man aber sagen, dass man mit einem Wurfgewicht um die 50-60g viel Feude haben wird. Die Länge der Rute variiert eigentlich nach persönlichen Vorlieben. Eine kurze Rute mit 2,40m lässt dich den Fisch einfach anlanden, büßt aber an Wurfweite ein. Gerade weil man den Hecht in einem großen Gebiet suchen möchte, fährt man mit einer 2,70m Rute besser, weil man deutlich an Wurfweite gewinnt. Wer aber noch nicht so erfahren ist, läuft Gefahr, die lange Rute beim Anlanden zu beschädigen.
Bei der Rolle fährt man mit einer 3000er oder 4000er ganz gut, wobei die Kleinere die Arme sicher nicht so schnell ermüdet und völlig ausreichend ist.
Köder
Soooo viel Auswahl - da verliert man schnell den Überblick. Aber wir geben hier mal einen kurzen Überblick zu Spinnern und Spinnerbaits, Chatterbaits, Wobblern und Crankbaits, Gummifischen, Jerkbaits und den klassischen Blinkern.
Blinker
Der älteste Hecht-Köder überhaupt, was aber nicht heißt, dass er heute nicht mehr fängt. Über die Zeit hat sich der Klassiker immer weiter entwickelt und es gibt ihn in unzähligen Farben oder Dekoren sowie Formen und Größen. Sehr innovativ sticht dabei der Doppel- oder Klapperblinker heraus, der zusätzlich mit akkustischen Reizen zum Biss provoziert.
Spinner
Auch ein Klassiker, der gute Beute beinahe garantiert. Unter Wasser sorgen Spinner für ordentlich Aufregung. Zum einen sorgen sie mit der Drehbewegung für auffällige optische Reize. Gerade bei Sonneneinstrahlung blitzen die Spinnerblättchen auf und reflektieren das Licht. Zusätzlich wird mit der Drehbewegung eine Vibration erzeugt, die man selbst in der Rute spürt beim Kurbeln. Diese Vibration nehmen die Fische über ihr Seitenlinienorgan war - und das über mehrere Meter Entfernung.
Gummifische
Gummiköder erfreuen sich seit ein paar Jahren immer größerer Beliebtheit - bei Anglern wie auch bei den Fischen. Im Gegensatz zu harten Ködern fühlen sich die Softbaits realistischer an, weshalb die Fische nach Fehlbissen trotzdem wieder attackieren. Auch für den Angler bietet dieser Köder Vorteile - so kann man zum Beispiel gut auf die unterschiedlichen Bedingungen wie Wassertiefe reagieren, indem man den Köder mit unterschiedlichen Gewichten (Jigkopf oder Screw Jig) ausstattet. Auch die Form und damit verbunden die Aktion im Wasser ist sehr unterschiedlich. Lange und schmale Köder eignen sich gut für Zander und Barsch. Eine normale Fischform ist gut für Hecht. Bei der Farbwahl gilt die grobe Regel:
klares Wasser = realistisches Dekor
trübes Wasser = Schockfarben
Wobbler und Crankbaits
Ebenso beliebt sind Wobbler und Crankbaits. Man kann sie einfach gleichmäßig einkurbeln oder ihnen mit kurzen Spinnstops und Rutenbewegung noch mehr Leben einhauchen - fängig sind sie in beiden Fällen. Die Varianten mit Tauchlöffel bringen sie in die gewünschte Tiefe.
Chatterbaits
Am Blättchen mittig befestigt sorgt der Chatterbait automatisch für die entsprechende Aktion, weil dieser den Widerstand im Wasser abwechselnd mit rechts- und links-Bewegungen ausgleicht. So funktioniert er eigentlich auch schon ganz alleine. Besser ist es allerdings, ihn mit einem Gummifisch zu bestücken oder gleich die fertige Variante mit dem Twister zu nehmen. Ähnlich wie beim Spinner entwickelt die rechts- links-Bewegung des Chatterbaits eine Vibration, die man selbst über die Rute wahr nimmt und der Fisch über das Seitenlinien-Organ. So werden auch etwas weiter entfernte Fische zur Attacke provoziert.
Jerkbaits
Von rechts nach links, von links nach rechts, hoch und wieder runter - bei guten Jerks denkt man, es wäre ein echter Fisch. Dieses sehr realistische Laufverhalten ist schön anzusehen und provoziert harte Bisse der Räuber. Je nach Gewässertiefe kann man seine Variante wählen. In flachen Gewässern eignen sich swim-/glidebaits, welche nahe an der Oberfläche geführt werden. In etwas tieferen Gewässern wählt man die suspending-Variante, welche in der Tiefe läuft, in die man sie absinken lässt. (bis max. 2 Meter) Hat man ein Gewässer wo man noch tiefer nach Jägern sucht, kommt die sinkende Variante zum Einsatz. Bei ca. 3 Metern ist aber in der Regel Schluss für die Jerkbaits. Beim Dekor gibt es eigentlich keine Grenzen.